Historisches

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Stadtwappen, Orden & Entstehungsgeschichte der Garde...

Am 4. September des Jahres 2003 war es soweit: die 1. Geistinger Garde gründete sich an dem Ort, wo etwa 400 Jahre zuvor das Schöffengericht zu Gystingen tagte - in der heutigen Gaststätte "Zur Glocke".




Der Orden der 1. Geistinger Garde, der Schöffen zu Gystingen, zeigt neben dem Geistinger Schöffensiegel mit Löwe und Traube die Vereinsfarben Weiß, Blau und Gold.



Das Hennefer Stadtwappen setzt sich aus dem Blankenberger Stadtsiegel aus dem Jahr 1245 und dem Siegel der Schöffen von Geistingen aus dem Jahr 1584 zusammen. Der Löwe mit der Traube aus dem Geistinger Schöffensiegel tritt anstelle der im Blankenberger Stadtsiegel vorhandenen Königsgestalt mit Zepter, Krone und Reichsapfel.
Die Zusammenfassung dieser beiden Siegel zu einem neuen Gemeindewappen erfolgte schon 1934 bei der Vereinigung der Gemeinden Blankenberg und Geistingen zu einer Gemeinde Hennef. Nach dem Zusammenschluß der Gemeinden Hennef, Lauthausen und Uckerath zur neuen Gemeinde Hennef durch das Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Bonner Raumes im Jahr 1969 wurde das Wappen unverändert übernommen.

Das Originalsiegel befindet sich an einer Urkunde des Klosters Marienforst vom 4. April des Jahres 1629, die im Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf aufbewahrt wird.


Geistinger Geschichte...

Geistingen: "Mi-e Jeestenge" - Wer kennt ihn nicht in Geistingen und Umgebung, den alten "Schlachtruf" der Geistingerinnen und Geistinger? "Mi-e Jeestinge - Sch.... Hennef, Dr.... Waat". In diesem Motto kommt das ganze Selbstbewusstsein, um nicht zu sagen der Stolz der Geistinger, zum Ausdruck. Denn Geistingen kann sich rühmen, auf eine urkundlich nachgewiesene über elfhundertjährige Geschichte zurückzublicken.

Die Geburtsurkunde Geistingens trägt das Datum vom 07. Juli 885. In dieser Urkunde ist der Name Geistingen in Verbindung mit einer Schenkung erstmals erwähnt. Bei der Schenkung handelt es sich um den Geistinger Hof, der nach dieser Urkunde zu einem Viertel an das Cassiusstift (Münsterkirche) in Bonn übertragen wurde. Der Geistinger Hof hat wahrscheinlich in dem Gebiet gelegen, das sich an die Kirche anschloss und in dem die alten Straßen zusammenliefen, damals als Marktplatz bezeichnet. Mit ziemlicher Sicherheit wurde Geistingen aber bereits 799 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Leider besteht von dieser Urkunde keine Abschrift, sondern sie ist lediglich in einem Register erwähnt. Fast 200 Jahre später gibt eine weitere Urkunde Auskunft über Geistingen: 1064 gründete Erzbischof Anno die Abtei in Siegburg und stattete sie mit zahlreichen Höfen aus, darunter einer in Geistingen, den er von einem gewissen Bertolf erworben hatte und von dem der Name "Abtshof" im Niederdorf bis heute überdauert hat.

Geistingen hatte früher weit über seine heutigen Ortsgrenzen hinaus große zentrale Bedeutung, worauf vor allem der mächtige Bau der alten, romanischen Kirche hinwies, der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Die Bedeutung Geistingens bis ins 19. Jahrhundert ergibt sich vor allem aus seinem Ausmaß als Kirchdorf. Geistingen umfaßte bis ins 19. Jahrhundert die jetzigen Pfarreien bzw. Seelsorgbezirke Rott und Westerhausen und auf der anderen Seite der Sieg Kaldauen, Braschoß, Selingenthal und Bödingen und noch zu Beginn dieses Jahrhunderts wurde der größere Teil der Pfarrei Warth von Geistingen losgetrennt. Im Süden gehörten Hermesmühle, Kurscheid, jenseits der Sieg der Mühlenhof bei Siegburg, Braschoß, Heide und Schreck sowie im Nordosten Ober- und Niederhalberg dazu. Damit stimmte die Pfarrei Geistingen im wesentlichen in der Fläche und den Grenzen mit den früheren Bürgermeistereien Hennef und Lauthausen, ohne die Gemeinde Blankenberg, überein.
Zur Verwaltungsgliederung: Das Kirchspiel Geistingen bildete mit 12 weiteren Kirchspielen das Amt Blankenberg im Herzogtum Berg. Dieses umfaßte das Gebiet, das ungefähr der Größe der Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf entspricht. Regierungssitz war Düsseldorf, da Köln und Bonn zum Kurfürstentum Köln gehörten, deren Landesherr der Erzbischof von Köln war. Diese politische und verwaltungsmäßige Ordnung herrschte bis zum Ende der napoleonischen Zeit, als 1815 das Rheinland an Preußen fiel.

Auch die Bedeutung Geistingens als Sitz einer jüdischen Gemeinde sollte hier erwähnt werden. Vor allem der alte jüdische Friedhof erinnert noch heute an diese Kulturgemeinde, die als Handelsleute die frühere zentrale Lage Geistingens zu schätzen wusste. Einen Tag nach der berüchtigten Reichskristallnacht 1938 fiel die in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute Synagoge den Flammen zum Opfer. Geistingen blieb von Verwüstungen durch Kriege, durch die Pest und andere Seuchen nicht verschont. Den Hexenprozessen in Siegburg fiel sogar eine gebürtige Geistingerin, Kunigunde (Kündtgen) Meurer zum Opfer. Der mittelalterliche Aufschwung Geistingens wurde im wesentlichen durch den Burgbau im 11. und 12. Jahrhundert, die Umleitung der Bonner Straße aus Richtung Bonn auf die Frankfurter Straße, nicht erst in der Warth, sondern bereits in Buisdorf, und die Errichtung der Eisenbahnstation in Hennef beendet.

Die Gemeinde Geistingen behielt bis 1934 ihre kommunalpolitische Selbständigkeit. Durch einen "Ukas" vom 24. März 1934 bestimmte der Innenminister, dass die Landgemeinde Blankenberg in die Landgemeinde Geistingen, Siegkreis, Reg. Bez. Köln, unter Änderung des Namens dieser Gemeinde in "Hennef" mit Wirkung vom 01. April 1934 eingegliedert" werde" - eine zur heutigen Zeit etwas seltsam anmutende Anordnung einer kommunalen Neugliederung.

Ein weiteres Datum ist von Wichtigkeit: Am 01. August 1969 trat das "Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn" in Kraft. Darin wurde u.a. bestimmt, daß die Gemeinden Hennef, Lauthausen und Uckerath ab diesem Datum zur "Großgemeinde" Hennef zusammengeschlossen werden (Quelle: Hennefer Stadt-Anzeiger).


Hennefer Geschichte in Zahlen...

885       Erste urkundliche Erwähnung des Königshofes Geistingen
1075     Hennef (Hanafo) wird erstmals genannt
1181     Die Blankenburg wird Sitz der Grafen von Sayn
1245     Graf Heinrich III. von Sayn verleiht Blankenberg die Stadtrechte
1398 -  Christian von Lauthausen und Pastor Peter Meisenbach errichten die Marien- Wallfahrtskirche in Bödingen
1408    
1812     Hennef wird Gerichtsort
1817     Hennef wird Verwaltungssitz des Kreises Uckerath
1859     Eröffnung der Eisenbahnstrecke Deutz-Hennef
1869     Carl Reuther gründet eine Landmaschinenfabrik. Die erste Industrie in Hennef
1969     Hennef, Lauthausen und Uckerath bilden eine Gemeinde
1981     Hennef wird Stadt
2003     Gründung der 1. Geistinger Garde

(Quelle: www.hennef.de)



Und viel schöner als Zahlen & Fakten sind doch Dokumente in Ton & Bild aus zum Teil längst vergangenen Zeiten in Hennef - daher finden sich hier einige Links zu Historischem, Sportlichem & Aktuellem...






Der Film "Platz der Jugend" aus dem Jahr 1955 ist ein einmaliges Zeugnis über die Stadt Hennef und die Hennefer Sportschule. Er wurde an Original-Schauplätzen in Geistingen, der Sportschule und im historischen Ratssaal des Hennefer Rathauses gedreht, samt damaliger Gemeinderatsmitglieder und Bürgermeister Böhm als „Darsteller“.
 
Der Film war lange vergessen, bis er 2007 im Archiv der Stadt Moers auftauchte. Der dortige Stadtarchivar hatte über Jahre historische Filme gesammelt und per Zufall auch den Film von der Sportschule in seinem Fundus. Dann wollte er sich von den ihn nicht betreffenden Stücken trennen. Eine Rücksprache bei der Sportschule und beim Fußballverband Mittelrhein ergab, dass die Existenz des Filmes nicht mehr bekannt war und dass der Film wohl einmalig sei. Die Hennefer Stadtarchivarin Gisela Rupprath erwarb den Film für die Stadt. Es handelte sich um eine 16mm-Filmrolle, die sie digitalisieren ließ.

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